Mittwoch, 12. August 2015

Gamescom 2015

Die Gamescom ist tot. Lange lebe die nächste Gamescom!

Fangen wir doch einfach damit an. Die kommende 2016er Gamescom findet vom 17. bis 21. August 2016 statt. Das sind von Heute aus noch 371 Tage (Buuhhh, viel zu viel).
Wie jedes Jahr weine ich der Gamescom hinterher, da sie auch dieses Jahr wieder die beste Woche des ganzen Jahres war.
Aber heute will ich mich ausnahmsweise mal nicht beklagen, sondern viel eher die vergangene Woche feiern und lachend daran zurück denken.

Zur Organisation:
Die war on par mit letztem Jahr, wo ich ein Lob ausgesprochen habe. Die Besucherströme waren deutlich besser unter Kontrolle als noch 2013 und vorher. Das hin und wieder mal unnötig eine Treppe oder ein Durchgang gesperrt wurde, buche ich jetzt einfach mal als Hitze des Gefechts ab.
Das die Standfläche des Community-Bereichs verdoppelt wurde hat sich positiv bemerkbar gemacht, hauptsächlich dadurch, dass man sich im normalen Gesprächston unterhalten konnte.
Meine Kritik von letztem Jahr gegenüber der USK-Bändchen wurde nicht erhört; sie sind immer noch aus Plastik (arghhhhh).

Dann gehen wir doch einfach mal (in absichtlich zufälliger Reihenfolge) Stand für Stand durch, was ich gespielt und erlebt habe.

Blizzard: Hier habe ich mir kein Programm angeguckt, da ich mich im Moment nicht so stark für E-Sport interessiere. Auf spielerischer Seite habe ich Overwatch, den neuen Arcadigen Shooter, ausprobiert. Bin ehrlich gesagt ein wenig ernüchtert. Das Spiel hat sich ziemlich träge angefühlt (langsame Bewegung, wenig Movement Optionen, viel HP) und lief letztlich auf einen minutenlangen Sperrfeuer-Tausch an einer Straßenecke hinaus. Wirklich innovatives Gameplay bietet das Spiel auch nicht.
Wer ähnliche Spiele wie z.B. Team Fortress 2 feiert, sollte dem Spiel nichtsdestotrotz eine Chance geben.

EA: fuhr den von mir lang ersehnten Mirrors Edge Nachfolger auf. In einem recht kleinen Gebiet konnte die Open-World getestet und ein paar kurze Side-Quests absolviert werden. Das Gameplay ist im großen und ganzen gleich geblieben (wenn ich auch das Gefühl hatte, die einzelnen Moves waren alle etwas einfacher auszuführen). Irritiert hat mich nur, dass es nun Finisher für den Nahkampf gibt... solche mit Zeitlupe und 3rd Person Kamerafahrt... Lass uns da nicht mehr drüber sprechen.
Der Open-World Aspekt hat schon recht gut funktioniert (speziell das Fehlen von Ladezeiten war ein Genuss), aber das bespielbare Gebiet war einfach nicht weitläufig genug um hier schon ein endgültigen Eindruck zu vermitteln.
Ebenfalls bei EA habe ich Unravel ungespielt angespielt. Der Stil ist echt hübsch und das Leveldesign hat einige gute Ideen gezeigt. Spielerisch ist das Ding absolut straight forward (laufen, schieben, klettern). Interessanter Titel. Ich freue mich drauf.

XBOX: In der grünen Microsoft Ecke habe ich lediglich den neuen Controller ausprobiert. Zwar ein nettes Teil, für mich aber zu wenig um den Preis zu rechtfertigen.

Playstation: Auch in der blauen Sony Ecke habe ich mich nur kurz aufgehalten um Tearaway zu spielen. Der Ps Vita Teil hatte es mir letztes Jahr schon sehr angetan und der Ps4 Titel steht dem augenscheinlich in nichts nach.

Riot: glänzte dieses Jahr durch Abwesenheit. Ich bin selber kein LoL Fan habe aber den ein oder anderen bissigen Kommentar gehört und sogar jemanden mit dem Schild „Riot, Report for AFK” gesehen.

Nintendo: Gegenüber dem starken Auftritt von letztem Jahr, hatte Nintendo diesmal erstaunlich wenig zu bieten. Ich habe ein wenig bei Starfox über die Schulter geguckt, wollte mich aber selber nicht für den Titel anstellen. Sah ganz spaßig aus.

Cosplay Village: Der Cosplay Bereich diente mir dieses Jahr gewisser Maßen als Chillout-Area, wo ich einfach mal mit ein paar Leuten gequatscht habe, wenn ich gerade auf nichts anderes Lust hatte.
Die K-Pop Tanzgruppe Stardream Entertainment, die vergangenes Jahr eine ziemlich coole Show geliefert hatte, hat auch dies Mal einen verdammt coolen Auftritt abgeliefert.
Die zahlreichen Cosplayer (gefühlt mehr als letztes Jahr) haben sich, Riots Fehlen zum Trotz, vermehrt auf LoL Charaktere konzentriert und ein paar sehenswerte Kreationen präsentiert. Besonders erwähnenswert finde ich diesen Herren.
Ansprechen möchte ich auch die Meet the People Aktion, die im Rahmen des Cosplay Village organisiert wurde. Hier konnte man sich ein Postfach einrichten lassen und sich einen korrespondierend nummerierten Aufkleber an gut einsehbarer Stelle auf den Leib kleben. Sinn dahinter war, schüchternen Menschen zu ermöglichen Personen anzusprechen (indem sie sich die Nummer der Person merken und eine Nachricht in deren Postfach hinterlassen). Leider bin ich selber erst am Nachmittag des Sonntags darauf aufmerksam geworden, als es sich nicht mehr gelohnt ein Postfach einzurichten oder Leute anzuschreiben.
Zuletzt noch Grüße an die Gaming Ecke in der ein einsamer Fernseher zum Smash oder Mario Kart zocken stand.

Retroecke: Es gab hier wieder viel zu sehen und zu zocken. Zum Beispiel konnte ich zum ersten mal einen Virtual Boy ausprobieren (und ich fand ihn gar nicht so schlecht).

Indie: Der Bereich in dem ich klar am meisten gesehen habe. Zum Beispiel war Cross Code vertreten, zu dessen Finanzierung ich selber vor ein paar Monaten beigetragen habe. Kingdom hat es mir mit seiner hervorragenden Grafik auch ziemlich angetan und das auf der E3 gezeigte Beyond Eyes war interessant (wenn auch schleppend langsam).

Mechandise: gab es noch mehr zu kaufen als schon letztes Jahr. Der Fokus scheint sich zunehmend zu Anime/Manga zu verschieben und immer weniger Videospiele zu bieten. Mich soll es aber nicht stören, da ich sowieso nicht sonderlich viel Merch mag.

USK Stand: Die letzten Jahre habe ich ihn eher ignoriert. Diesmal wurde ich von einem Mitarbeiter den ich am Samstag kennengelernt habe eingeladen doch mal vorbeizuschauen und da konnte ich nicht nein sagen. Der USK Stand richtet jährlich ein Quiz auf der Gamescom aus, wo Besucher ihr Gamingwissen unter Beweis stellen können. Es war eine angenehme Atmosphäre und in der Crowd habe ich direkt nochmal ein paar Leute kennengelernt.

RocketbeansTV: war diese Messe sehr stark vertreten. Nicht nur, dass die Bohnen in einem für Publikum einsehbaren Studio produziert haben und immer gerne für einen Händedruck oder ein Autogramm bereit waren. Sie waren auch auf so vielen Bühnen vertreten, dass sicher jeder Rocketbeans Fan auf seine Kosten gekommen ist.

Video Games Live: ist wahrscheinlich nicht jedem ein Begriff. Es handelt sich um einen Orchester Live Act, in dem Videospiel Musik aufgeführt wird. Jeden der vier Gamescom Abende gab es einen Auftritt; ich habe den am Samstag besucht.
Das Konzert war der absolute Hammer! Die Musik war spot on, im Sinne der Originale und doch durch das Orchester verfeinert. Das ganze wurde mit einer Menge Insider und Fanservice moderiert. So muss ein Videospielkonzert aussehen!

Guitar Hero Live: Der neue Guitar Hero Teil fährt endlich mal eine neue Gitarre auf. Das neue Design, bei dem nicht fünf einzelne, sondern drei Button Pärchen befestigt sind, gefällt mir auf den ersten Blick gut, allerdings sind die Knöpfe sehr schlecht griffig und blieben klemmen, wenn ich sie nicht genau gerade gedrückt habe. Ein absoluter Flow-Breaker.
Das die früher immer animierten Hintergrund Videos durch aus der ersten Person gefilmte Live-Action ersetzt wurde, ist die dämlichste Idee die ich auf der ganzen Messe gesehen habe. Die Videos sind völlig überzeichnet und lächerlich, zogen mich deshalb eher aus der Immersion, als diese zu verstärken.
Darüber hinaus fallen Schlagzeug und Mikro als spielbare Instrumente weg.
Im großen und ganzen eine klare Verschlechterung gegenüber den vorherigen Guitar Hero Ablegern.


Alles in allem hatte ich wieder mal eine ganze Menge Spaß. Ich habe viele coole Shows gesehen, interessante Leute kennengelernt und nicht zuletzt gute Games gezockt.
Die Gamescom bleibt eben hervorragend.
Bis nächstes Jahr

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